Living Planet – Der WWF Podcast

Living Planet – Der WWF Podcast

Ein Podcast des WWF Deutschland zu Arten- und Naturschutz im 21. Jahrhundert.

Transkript

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00:00:00: Sprecher 1 Wir haben dann wirklich Farmer, mit denen wir zusammenarbeiten und sagen Ja, ich habe das Land von meinen Großeltern bekommen und ich möchte es in einem guten Zustand an die nächste Generation weitergeben. Also es ist tatsächlich sehr, sehr faszinierend und eine sehr schöne Landschaft mit wundervollen Arten.

00:00:19: Sprecher 2 Ich gebe euch jetzt mal Schlagwörter und ihr versucht euch die Assoziation bildlich vorzustellen. Okay, Lateinamerika und wichtiges Ökosystem. Na, welches Bild habt ihr dort? Meins. Ganz ehrlich Dichte grüne Bäume, viele Tiere. Ein Bilderbuchabzug des Amazonas. Aber Lateinamerika hat noch viel mehr spannende Ökosysteme zu bieten, die gerne mal hinten runterfallen. Aber heute nicht. Heute bekommen Sie Ihre Bühne. Das ist Living Planet, der WWF Podcast.

00:00:48: Sprecher 2 Mein Name ist Aylin Wegner und wir schauen heute gemeinsam auf die Savannen und Graslandschaften Südamerikas. Und das mit meiner Kollegin Ilka Petersen. Sie ist Senior Referentin, nachhaltige Landnutzung und Agrar Lieferketten und war schon einige Male in unserem Projekt. Hallo Ilka, hallo! Wie definierst du Savannen und Graslandschaften und wo finden wir sie überhaupt in Lateinamerika?

00:01:12: Sprecher 1 Also wir finden Savannen und Graslandschaften grundsätzlich überall auf der Welt, also sind überall vertreten. Aber insbesondere in Lateinamerika arbeiten wir in den Savannen des Urcias, also in Kolumbien, im Pantanal. Das erstreckt sich über Brasilien, aber auch Paraguay. Und dann arbeiten wir noch in der Pampa in Argentinien. Aber es gibt zum Beispiel in Lateinamerika auch noch in Brasilien, Insrado, also Brasilien und auch Paraguay, einen Teil.

00:01:39: Sprecher 2 Und was sind die wichtigsten Merkmale, Vielleicht auch im Vergleich zu dem Amazonasregenwald, den ja die meisten Leuten eher ein Begriff ist?

00:01:47: Sprecher 1 Genau. Also Graslandschaften, wie der Name schon sagt, sind dominiert von Gras. Es gibt auch ein paar Sträucher und Bäume, aber die Bedeckung ist halt überhaupt nicht so hoch wie eben bei einem Regenwald. Das heißt, es sind wirklich sehr, sehr weite Flächen und meistens ist es eben also viele Menschen stellen sich das ja so ein bisschen sehr langweilig. Und wie so eine Einöde oder Wüste vor.

00:02:09: Sprecher 1 Aber es ist tatsächlich sehr artenreich und vielfältig. Es gibt verschiedene Gräser, sind also man sagt, es sind zum Beispiel auf dem Kopf stehende Wälder, weil die Wurzeln der Gräser halt sich ganz, ganz weit verbreiten und sehr tief gehen und eben sehr in die Breite gehen. Gleichzeitig gibt es eben auch ein paar Bäume, dann sind Teile sind trocken, andere teils überschwemmen.

00:02:30: Sprecher 1 Dann haben wir immer mal wieder irgendwie so an den Flüssen entlang zum Beispiel kleine Wälder stehen also sehr artenreich.

00:02:37: Sprecher 2 Was ist so die wichtigste Funktion von Gras? Landschaften.

00:02:40: Sprecher 1 Also Gras? Landschaften sind sehr wichtig, zum Beispiel für unsere Ernährung, also viel Landwirtschaft wird betrieben auf Graslandschaften, und wenn wir die Graslandschaft und die Savannen erhalten wollen, dann kann man dazu zum Beispiel sehr gut Rinder nutzen oder eben anderes Vieh, die da sehr traditionell und extensiv gehalten werden, also extensiv. Heißt es gibt wirklich nur sehr wenig Kühe oder Rinder auf der Fläche.

00:03:04: Sprecher 1 Also wenn man mal da ist, dann muss man wirklich, sieht man so eine endlose Weite und muss wirklich die Kühe suchen auf dieser Fläche. Also es ist nicht so, wie wir uns das hier so vorstellen irgendwie was.

00:03:15: Sprecher 2 Leiden sind.

00:03:16: Sprecher 1 Ja genau tausende von Rindern. Also es sind schon sehr, sehr viele, aber die haben dann eben auch tausende Hektar. Also eine Kuh hat oft mehr als ein Hektar, also mehr als ein Fußballfeld zur Verfügung.

00:03:28: Sprecher 2 Wahnsinn. Okay, über die Rindernutzung und das Projekt reden wir auf jeden Fall gleich ganz gerne noch mal! Ich möchte aber noch mal ganz kurz zurück zu den Graslandschaften und zu den Tieren, die da normalerweise sind. Kannst du uns da mal ein bisschen mitnehmen zu den Tierarten, die man da findet? In den Graslandschaften?

00:03:44: Sprecher 1 Also das ist halt sehr, sehr artenreich. Wir haben auf den verschiedenen Graslandschaften immer über 100 Säugetierarten. Also einige sind zum Beispiel, der kommt in allen drei Regionen, in denen wir arbeiten, vor. Ist der große Ameisenbär. Kennen die meisten ja, Ich finde ihn sehr sympathisch, bekannt, aber total niedlich, frisst sehr viele Termiten und ist deswegen auch sehr wichtig, zum Beispiel fürs Ökosystem, weil er die die Anzahl der Ameisen und Termiten eben in Schach hält und damit auch die Balance im Ökosystem in Schach hält.

00:04:14: Sprecher 1 Dann haben wir zum Beispiel in Argentinien die Nandus, die großen vögel so ähnlich wieder wie der Strauß in aus Afrika, aber ein bisschen kleiner. Dann haben wir den Riesenotter, dann haben wir das Gürteltier. Verschiedene Arten von Gürteltier. Wir haben Jaguar, wir haben Pumas, wir haben die sehr niedlichen Cabara, sind ja auch gerade bei uns.

00:04:34: Sprecher 2 Ich liebe Kaffeebar Asia, Ich bin also absolutes Marketingopfer, was das angeht. Ja.

00:04:40: Sprecher 1 Tatsächlich sehr niedlich. Wir haben jetzt ich war jetzt gerade im August da und wir durften auch einiges sehen. Wir hatten Glück und haben. Wir haben einige gesehen, die sind wirklich sehr, sehr putzig, muss ich sagen.

00:04:50: Sprecher 2 Darf man daran.

00:04:52: Sprecher 1 Also man kann schon nah ran, wenn man also wenn der Wind richtig steht, also eins warnt, dann irgendwann, wenn man zu nahe dran ist und die sind dann zum Beispiel in der Nähe vom Wasser und dann tauchen die tatsächlich auch ab, dann hauen sie schnell ab, eines nach dem anderen und und verschwinden im Wasser. Aber wenn man vorsichtig ist, dann kann man den auch relativ nah kommen.

00:05:09: Sprecher 1 Meine Kollegin ist gerade noch da, die war jetzt in einem Dorf in Paraguay und da haben sie ihr ein kleines Baby auf den Arm gegeben, was man natürlich normalerweise nicht macht, aber leider wurde die Mutter von Hunden gerissen. Oh, auch ein Problem für Wildtiere. Ja, deswegen waren die Jungen alleine und die Dorfbewohner innen haben dann die Babyklappe aufgenommen und ziehen sie jetzt groß.

00:05:30: Sprecher 2 So wie man das kennt mit so Ziegen, Babys oder so was mit Fläschchen oder wie wird das dann gemacht? Weißt du das?

00:05:36: Sprecher 1 Das weiß ich nicht so genau. Aber ich weiß auch nicht genau, wie groß sie schon waren, als sie die Mutter verloren haben. Ja, also, die waren jetzt schon 20, Ganz winzig klein. Okay, genau. Die wachsen jetzt im Dorf aus. Aber grundsätzlich sind tatsächlich Hunde ein Problem, weil die eben auf die Jagd gehen. Zum Teil ungewollt, weil sie einfach draußen rum streunen.

00:05:55: Sprecher 1 Aber zum Teil werden sie auch auf Tiere gehetzt.

00:05:58: Sprecher 2 Wie war das denn für dich, als sie zum Ersten Mal dort warst? Kann sich noch dran erinnern.

00:06:02: Sprecher 1 Ja, ich kann mich noch dran erinnern. Ich kann mich sehr gut dran erinnern. Das war bei meinem ersten Projekt in Kolumbien hier. Ich glaube, ich hatte gar nicht so eine genaue Vorstellung, wie das wohl sein wird. Und ich war total überwältigt und war tatsächlich sofort verliebt in die Region. Also es ist wirklich so, wie na, vielleicht nicht in Karl May Film, aber man sieht so unendliche Weiten und man sieht tatsächlich Leute auf Pferden irgendwie, die da irgendwie durch durch die Steppe reiten oder durch eben durch die CIA.

00:06:32: Sprecher 1 Ich fand es total schön. Ich fand es super abwechslungsreich. Die Menschen dort vor Ort haben tatsächlich auch eine sehr enge Verbindung zu ihrem Land. Also manchmal hat man das Gefühl, das ist, wir haben das gescriptet oder die Kollegin vor Ort und wir haben dann wirklich Farmer, mit denen wir zusammenarbeiten und sagen Ja, ich habe das Land von meinen Großeltern bekommen und ich möchte das in einem guten Zustand an die nächste Generation weitergeben.

00:06:57: Sprecher 1 Also es ist tatsächlich sehr, sehr faszinierend und eine sehr schöne Landschaft mit wundervollen Arten. Ich habe da meinen ersten großen Ameisenbär in freier Wildbahn gesehen. Der sind auch auf Pferden unterwegs gewesen, weil das macht man da halt so, man ist halt auf werden unterwegs, auch um die um die Rinder von A nach B zu bewegen. Und ich fand, es war echt Kindheitstraum letztendlich.

00:07:17: Sprecher 1 Es war wirklich.

00:07:17: Sprecher 2 Schön. Dann nimm es doch mal mit in die Projekt. Jetzt ist es gut, wenn sie das immer wieder angeht. Isa, nimm es noch mal in die Projekte mit. Welche haben wir vor Ort? Was machen wir da? Und was du auch gerade schon sagtest, was ich unglaublich schön finde die Zusammenarbeit mit den Leuten vor Ort.

00:07:31: Sprecher 1 Genau. Also wir können ja mal anfangen in Argentinien. Ja, war ich jetzt als letztes. Ich genau in der in der Pampa Region. Und was wir da zum Beispiel machen, also die Papas ist relativ groß. Und leider ist es so, dass 80 % der Pampa schon zerstört sind. Das heißt wir wir stehen nur noch mit 20 % des natürlichen Ökosystems da.

00:07:52: Sprecher 1 Das heißt, wir müssen vor Ort mehr machen als nur das schützen, was noch übrig geblieben ist. Wir müssen auch wieder herstellen. Und in Argentinien arbeiten wir mit einer Partnerorganisation zusammen. ation wieder re. Die hat nicht den Panda im Logo, sondern in den großen Ameisenbären.

00:08:09: Sprecher 2 Auch schön, es genehmigt das Genau.

00:08:12: Sprecher 1 Und die zum Beispiel arbeiten mit verschiedenen Farmern zusammen und sorgen dafür oder unterstützen die Farmer auch dabei, private Schutzgebiete zu errichten. Das heißt, jemand hat eine Farm auf einer davon waren wir zum Beispiel, die umfasst so 7000 Hektar und auf der betreibt dann normale Landwirtschaft, also Mais am Bau und Soja, aber eben auch viel Viehzucht auf natürlichem Grasland.

00:08:34: Sprecher 1 Und wir helfen sozusagen Weideflächen ökologischer zu bewirtschaften. Also wir helfen dabei, dass das natürliche Grasland eben Grasland bleibt, in dem wir zum Beispiel dafür sorgen, dass die Rinder ein bisschen in der Rotation über die Wiesen, über die Weiden geführt werden. Er hat ganz viele Nandus auf der Fläche zum Beispiel, Da gucken wir, dass die sich frei bewegen können und auch über die anderen Flächen kommen, wo andere Sachen angebaut werden.

00:09:01: Sprecher 1 Also wir haben so zum Beispiel Mikrokorridore an durch die Maisfelder und die benutzen die Nandus auch schon. Also da werden dann heimische Gräser wieder angepflanzt und da gehen keine schweren Maschinen durch, das heißt sie Nandus können es benutzen, aber eben auch bestimmte Vogelarten, die dann da brüten oder Amphibien oder Reptilien. Zum Wiederherstellen gehört eben auch, dass wir Arten, die es vor Ort nicht mehr gibt, wieder ansiedeln.

00:09:25: Sprecher 1 Und da haben wir zum Beispiel Whiskas, die kennt man, glaube ich, hier nicht so unbedingt, aber das sind auch sehr niedliche Nagetiere, die nachtaktiv sind.

00:09:33: Sprecher 2 Wir sehen die so in etwa aus. Ratte Kaninchen gibt.

00:09:36: Sprecher 1 Es bisschen Kaninchen? Hase? Genau. Okay, Ja, nein, eher Kaninchen mit so schwarzen Streifen an der Seite. Also sehr niedlich. Also die gab es früher überall in der Pampa Region und die sind jetzt mittlerweile in einigen Regionen ausgestorben, eben weil sie lange. Also sie ernähren sich von Pflanzen, aber eben auch von Kulturpflanzen, die angepflanzt wurden. Und sie graben eben auch Tunnel, in denen sie leben.

00:10:02: Sprecher 1 Das heißt, damit machen sie auch immer mal einen Weg kaputt oder die Rinder treten rein und können sich was brechen. Insofern wurden sie auch lange gejagt, auch weil sie offensichtlich ganz gut schmecken und wurden eben als Schädlinge sozusagen fast ausgerottet. Und auf dieser Farm, mit der wir zusammenarbeiten, gab es keine mehr. Der Besitzer hätte aber gerne welche. Okay, zehn Stück von einer anderen Farm genommen und die jetzt umgesiedelt auf diese Farm.

00:10:25: Sprecher 1 Und jetzt im August, als ich da war, haben wir mal geschaut, wie es den Whiskas so geht. Und tatsächlich waren die Kolleginnen ein bisschen besorgt, weil es hatte sehr lange geregnet und die ganze Farm war sehr stark überschwemmt. Und jetzt war so ein bisschen die Frage, wie haben die Whiskas sich da angepasst?

00:10:42: Sprecher 2 Sind die nicht alle ertrunken?

00:10:43: Sprecher 1 Genau, Sie sind nicht ertrunken. Sie sind tatsächlich ein Stück weitergezogen und haben sich neue Tunnel gegraben, so über unter den Weg, der ein bisschen höher liegt, was jetzt nicht so gut für den Weg ist. Aber wir arbeiten mit einem netten Farmer zusammen. Es gibt. Das ist nicht so, das heißt, den Whiskas geht es gut und sie haben sich gut in ihren in ihre neue Heimat eingefunden.

00:11:04: Sprecher 1 Und das haben wir halt mit der Unterstützung des Farmers auch gemacht. Also das ist schon sehr wichtig, weil das ist halt alles 90 % der Flächen. Argentinien ist halt in privater Hand, das heißt, wir müssen auch mit den Farmern zusammenarbeiten, sonst geht die Arbeit vor Ort gar nicht.

00:11:18: Sprecher 2 Wie sieht denn genau diese Zusammenarbeit und diese Hilfestellung aus? Also geht dahin, packt die direkt mit an, fließen Gelder, wissen, was wird genau gemacht?

00:11:28: Sprecher 1 Das ist unterschiedlich. Also zum Teil gehen wir auch direkt hin und packen mit an, also die Whiskas zum Beispiel wurden von den Kolleginnen umgesiedelt und das das Aussehen von dem Gras haben die Kollegen auch mitgemacht. Manchmal sind wir aber auch nur diejenigen, die quasi die richtigen Leute zusammenbringen. Also wir arbeiten in Paraguay zum Beispiel auch viel mit indigenen Gemeinden zusammen, viel auch mit sehr starken Frauen.

00:11:55: Sprecher 1 Tatsächlich, Ich habe sehr viele starke Frauen getroffen. Schön immer wieder toll finde, die dann Kooperativen zusammen gegründet haben, sich um das Vieh kümmern, gemeinsam und denen helfen wir zum Beispiel dann auch dabei. So bei dem bürokratischen Aufwand, wenn sie ihre Fläche als privates Schutzgebiet niederschreiben lassen wollen. Oder wir helfen Ihnen dabei, dass Sie sich verbinden können mit anderen Kooperativen, um so voneinander zu lernen.

00:12:21: Sprecher 1 Manchmal stellen wir Ihnen auch Material zur Verfügung, damit sie eben Wassertanks bekommen. Für sich selber oder für das Vieh oder der indigenen Gemeinde. Haben wir so quasi eine relativ einfache Maschine, mit der man Heu pressen kann, also Heuballen pressen kann, zur Verfügung gestellt, damit sie das Heu verkaufen können und ein bisschen mehr Geld haben zum Überleben zum Beispiel.

00:12:41: Sprecher 1 Oder um sich noch ein bisschen zusätzliches Vieh für ihr natürliches Grasland zu kaufen. Also die Hilfe ist tatsächlich sehr unterschiedlich.

00:12:50: Sprecher 2 Wenn du vor Ort bist, wie nimmst du das wahr von der Bevölkerung? Also sind sie sehr daran interessiert, ökologisch nachhaltig zu bewirtschaften, oder sind Sie skeptisch? Kommen Sie auf euch zu. Wie ist genau so ein bisschen so das Feeling dort?

00:13:06: Sprecher 1 Ich glaube, es ist unterschiedlich. Also manchmal kommen natürlich Menschen auf uns zu, Farmer und sagen Hey, ich habe gehört, was ihr für Arbeit macht. Ich habe Interesse, meine Fläche auch irgendwie unter Schutz zu stellen. Oder wir haben eben indigene Gemeinden, die sagen Hey, wir haben ja ein riesiges Problem. Wir waren jetzt bei einer in Paraguay. Durch den Klimawandel sind die so stark betroffen, die haben zum Beispiel acht Monate im Jahr.

00:13:31: Sprecher 1 Regnet es manchmal nicht. Okay, sie haben kein Wasser, die können sich selber nicht mehr versorgen, die können ja viele nicht versorgen und die fragen dann gezielt um Hilfe. Aber es gibt natürlich auch, dass wir quasi also die Kollegin vor Ort ziehen und aufklären und sagen so, Hey, wir würden gern was mit euch zusammen machen und wirklich auch viel Aufklärungsarbeit leisten müssen.

00:13:53: Sprecher 1 Also weil nicht nur bei uns ist es so das Gras in unserer Wand übersehene Landschaften sind und keiner so richtig weiß, was ist das eigentlich? Es ist doch nur eine Weide, oder? Ist doch total langweilig. Das ist tatsächlich in den Ländern vor Ort teilweise auch so, also ich habe das auch schon erlebt, dass wir auf einer Farm waren und die haben uns alles gezeigt und haben uns ganz stolz ihre ihre Waldstückchen gezeigt und waren dann total erstaunt, dass wir uns aber für das Grasland und die Savannen Teile der Farmen so interessiert haben.

00:14:22: Sprecher 1 Und waren sie ja, aber hier ich habe den Wald habe ich unter Schutz gestellt. Ist ja aber das Grasland sie ja auch total wichtig und manchmal realisieren die das gar nicht, wie wichtig das ist und dass sie da, was sie da für einen unglaublichen Schatz eben auch zur Verfügung haben. Also insofern ist es sehr unterschiedlich, wie das passiert.

00:14:39: Sprecher 2 Ja, unser Ziel ist ja gerade von diesen Frauenkooperativen, das interessiert mich ja natürlich, Vielleicht kannst du uns da ein bisschen mitnehmen. Was machen die genau genau?

00:14:46: Sprecher 1 Also das ist hauptsächlich in Paraguay, da arbeiten wir eben auch mit indigenen Gemeinden zusammen, mit verschiedenen, auch in verschiedenen Regionen und im Pantanal haben wir zum Beispiel eine Frauenkooperative der Ischia, dessen indigene Gemeinde vor Ort und auch geführt von Frauen, dann die Cooperative und die Arbeiten zum Beispiel oder die unterstützen wir dabei auch bei der Viehzucht, die sie selber betreiben, nämlich auch mit natürlichem Grasland, und lassen das von von Rindern beweisen.

00:15:16: Sprecher 1 Also das ist meistens Mutter Kuhhaltung, also Kühe mit den mit den Kälbchen und die unterstützen wir zum Beispiel dabei, Rassen zu nutzen, die besonders an das Ökosystem angepasst sind. Also wir haben halt eben mal Überschwemmungen, dann ist es wieder sehr trocken. Also da stehen dann nicht so die schwarz weißen Milchkühe drauf, sondern das sind halt sehr viel robustere Rassen, die eben mit diesem Ökosystem auch klarkommen.

00:15:41: Sprecher 1 Die können auch mal bis zu den Knien im Wasser stehen oder halten auch mal ein bisschen mehr Trockenheiten aus. Und da helfen wir jetzt zum Beispiel gerade dabei zu gucken, dass die halt wirklich resistente Rassen kriegen, die eben nicht so viel Betreuung brauchen. Oder dass wir eben für Phasen, wo es vielleicht nicht ganz so viel Gras gibt, dann, weil alles überschwemmt ist, dann mit diesen Heuballen unterstützen können oder sie eben damit unterstützen, dass sie selber das Heu dann fressen können oder es eben auch verkaufen können oder selbst nutzen.

00:16:12: Sprecher 1 Das sind so Maßnahmen, die wir machen oder eben auch Wasser ist immer ein Thema.

00:16:17: Sprecher 2 Ja, überall.

00:16:18: Sprecher 1 Genau, dass wir sie dabei unterstützen, dass sie das ganze Jahr über Wasser haben, weil wir haben eben entweder gibt es sehr viel oder es gibt halt gar keines. Und dass wir das sozusagen Sie dabei unterstützen, das besser zu verteilen oder was in den trockenen Zeiten eben auch zu haben.

00:16:32: Sprecher 2 Und ein wunderschönes Beispiel, was wir auch tatsächlich mehrere Videos von zu haben sind die Ernährus, die Cowboys Variante Lateinamerikas. Was macht die denn so besonders und nehmen es auch gerne mit in die Geschichte der beiden Schwestern, dessen Video ich euch natürlich in den Shownotes verlinke.

00:16:50: Sprecher 1 Genau, die Ernährung sind quasi die Cowboys Kolumbiens, die die Orcia seit hunderten von Jahren tatsächlich ganz traditionell mit ihren Rindern bewirtschaften. Die Ernährung sind halt auch kulturell. Ist es halt besonders. In Kolumbien kennt jeder die Janeiro Kultur, die Ernährung haben auch eine besondere Musik und einen besonderen Tanz. Und die Musik ist zum Beispiel Weltkulturerbe. Und mit den ja Neros arbeiten wir zusammen.

00:17:15: Sprecher 1 Auch bei traditionellen Viehzucht Methoden, das heißt, da sind wir oft auch diejenigen, die so ein bisschen die Leute zusammenbringen und generationsübergreifend quasi auch das Wissen sichern und und weiterverbreiten. Und da geht es so um nachhaltige Bewirtschaftung ungsmethoden, auch zum Beispiel Rotation der Rinder über die Weiden, damit die das Gras sich immer wieder erholen kann, auch Wassermühlen, die das Wasser verteilen, damit die Rinder, aber eben auch die Wildtiere in der Trockenzeit immer Wasser zur Verfügung haben.

00:17:48: Sprecher 1 Manchmal werden einfach Mineralien dazu gefüttert, zum Beispiel für die wenn während der Zeit der Schwangerschaft oder wenn die Kälbchen da sind, damit, damit es den Kühen ein bisschen besser geht. Oder wir helfen dabei Schatten pflanzen zu. So Bananen zum Beispiel zu pflanzen und stellen Saatgut dafür zur Verfügung. Und tatsächlich gibt es nicht nur Janneros, sondern mittlerweile auch Yaneras, oder Wahrscheinlich gab es sie schon immer, also die weiblichen Jairus.

00:18:14: Sprecher 1 Als die Caugirls. Letztendlich. Also ich stelle schon immer wieder fest, dass es sehr viele starke Frauen auch in allen Regionen gibt. Natürlich kämpfen wir auch immer noch mit Machismo und Männern, die die Welt beherrschen. Aber es gibt sie, die starken Frauen. Ja, und wir treffen sie immer wieder. Wir waren im projekt hatten wir zum Beispiel eine Pilotfarm mit einer Frau und diese Farm war auch schon in der dritten Generation in Frauenhand.

00:18:44: Sprecher 1 Und die hat ja, die hat das ganz natürlich, Für die war das ganz klar, dass das ihre Farm ist. Und die hat sie halt von ihrer Mutter, ihrer Großmutter bekommen. Und die wusste genau, was sie tat und hat halt auf natürlichem Grasland Viehzucht betrieben, wie ihre männlichen Kollegen auch. Wir haben die zwei Schwestern, von denen du gerade gesprochen hast.

00:19:05: Sprecher 1 Mit denen arbeiten wir jetzt auch in dem Projekt zusammen, die halt auch sagen, in der Region mit verschiedenen anderen zusammenarbeiten und auch ein großes privates Schutzgebiet errichtet haben. Da kam die Ölförderung, da haben sie gemerkt, das wird sich hier nicht gut entwickeln. Und wir, wir sind ja aufgewachsen, das ist unser Land, Wir leben hier, die haben sich ihre Position schon auch hart erkämpft als Ja, Familie das ist also was?

00:19:32: Sprecher 1 Also ich habe zwar gesagt, es gibt viele Frauen, aber Jesus ist es nicht ganz so einfach. Also sie musste das auch schon oder mussten es beide ein bisschen durchkämpfen mit dem Vater, dass sie selber auch auf den Pferden sitzen und die Rinder treiben durften und die haben jetzt ihre Farm, aber auch die von den Nachbarinnen auch zu einem privaten Schutzgebiet entwickelt, um sich eben zusammenzutun und dafür zu sorgen, dass die Fläche so bleibt, wie sie ist, und eben nicht für die Ölförderung oder für intensive Landwirtschaft umgewandelt wird.

00:20:00: Sprecher 1 Und das sind halt so Menschen, mit denen arbeiten wir super gerne zusammen und die unterstützen wir letztendlich einfach dabei, ihre Ziele und ihre Vision umzusetzen, weil es da einfach viele Schnittpunkte gibt. Dass wir die gleichen Ziele haben. Ja.

00:20:14: Sprecher 2 Aber welche Herausforderung gibt es denn? Weil es gerade hört sich das alles sehr rosig an wir kommen dahin, alle sind happy. Aber es ist ja nicht immer alles einfach. Welche Herausforderungen gibt es dort? Vielleicht auch so ein Schutzgebiet zu errichten?

00:20:26: Sprecher 1 Also einfach Nähe ist es natürlich nicht.

00:20:28: Sprecher 2 Ja, das hab ich mir gedacht.

00:20:31: Sprecher 1 Es ist einfach, wenn man die richtigen Leute zusammen kriegt. Aber das Problem ist schon, dass wir wie eigentlich überall auf der Welt, also das ist natürlich schon auch harte Arbeit. Das sind alles entlegene Regionen, in denen die Menschen leben. Das heißt, wir haben auch eine hohe Abwanderung gerade der Jugend vom Land in die Städte. Es gibt nicht immer die nächste Generation, die das übernehmen will.

00:20:53: Sprecher 1 Es ist sehr attraktiv, finanziell, kurz und mittelfristig. Das Land zu verpachten an irgendjemanden und zu sagen so, hey, ich, ich gehe in die große Stadt, ich gehe nach Bogota und verpachtet mein Land. Dann kommt da ein Soja oder Reisfeld hin. Das funktioniert vielleicht auch für drei, vier Jahre. Dann kriegt man das Land zurück und dann ist aber das natürliche Grasland weg und die Fläche zerstört durch Pestizide und komplett umgewandelt.

00:21:18: Sprecher 1 Dann kann ich damit halt nicht mehr so viel anfangen. Aber kurz und mittelfristig rentiert sich das erst mal, das heißt, das ist eine der Bedrohungen, mit denen wir tagtäglich oder die Kollegin vor Ort zu tun haben. Dass es sich einfach finanziell nicht diese traditionelle Art der Viehzucht halt relativ wackelig ist. Deswegen versuchen wir halt sozusagen den den Menschen vor Ort zu helfen, dass sie ein bisschen mehr verdienen mit dem, was sie machen oder ein paar mehr Kühe halten können.

00:21:44: Sprecher 1 Und wie gesagt, weit entfernt von Massentierhaltung. Ja, damit sich das einfach besser rentiert und sie eben nicht das Land verkaufen oder verpachten und in andere Sachen umwandeln. Ölförderung ist auch ein großes Problem, das dann eben Öl nach Öl gebohrt wird und dadurch auch die die Region oder die Fläche eben zerstört wird oder eben jemand kommt. Und wirklich Massentierhaltung, dann betreibt.

00:22:06: Sprecher 1 Dann wird das natürliche Grasland umgebrochen, es werden exotische Gräser gepflanzt und damit ist die Artenvielfalt halt auch weg. Das sind so die große Herausforderungen, die werden allen drei Regionen haben, dann dazu kommt der Klimawandel.

00:22:22: Sprecher 2 Ja.

00:22:22: Sprecher 1 Leider, Das haben wir uns ja auch gerade jetzt auf der Reise, egal wo wir waren, egal, ob es ein großer Farmer war oder eine indigene kleine Gruppe es haben alle, alle reden vom Klimawandel und wie sehr sie davon betroffen sind. Das heißt, wir reden von Ökosystemen, die halt genau abgestimmt sind. Die eine bestimmte Zeit irgendwie regen und nass haben und dann dann längere Zeit eben sehr trocken sind.

00:22:49: Sprecher 1 Und wenn sich dieser Rhythmus verändert, dann ist das ein Riesenproblem für das Ökosystem. Also man hat zum Teil immer noch die die gleiche Anzahl an Wasser, das über den Regen fällt insgesamt. Aber es fällt halt in drei statt in vier Monaten. Das heißt, ich habe Überschwemmungen, man kommt nirgendwo mehr hin und dafür ist aber dann die Trockenzeit zwei Monate länger.

00:23:10: Sprecher 1 Das heißt, die Tiere sterben halt einfach, Die konnten dann vielleicht sechs Monate überleben, aber eben nicht sieben ohne Wasser. Und genau das gleiche sagen halt die indigenen Gruppen. Die sagen so Hey, als wir hier vor 30 Jahren angekommen sind, war das hier noch alles okay. Und jetzt stehen wir hier und haben acht Monate im Jahr keinen Regen. Das Militär kommt und bringt uns Wasserkanister.

00:23:30: Sprecher 1 Also der Klimawandel ist ein Riesenproblem in allen Regionen. Verändert halt einfach alles.

00:23:35: Sprecher 2 Welche Anpassungen finden schon statt?

00:23:37: Sprecher 1 Genau. Wir versuchen natürlich uns anzupassen. Wie gesagt, das ein Thema ist Wasser, dass wir sagen okay, wir müssen halt irgendwie gucken mit Wassermühlen und so, dass wir das Wasser besser verteilen, dass wir eben Wasser speichern in der Zeit, wo es eben viel regnet, dass wir die Speicher irgendwo haben. Dann gucken wir natürlich, dass wir resistente Arten haben. Also zum Beispiel bei den Rindern, die das auch mal aushalten, die eben im Wasser stehen können und eben auch Hitze wirklich besser abkönnen.

00:24:04: Sprecher 1 Ja, also es hört alles bei einem gewissen Grad an Hitze natürlich auf, Das halten die dann auch nicht mehr aus. Aber und dass wir gucken können wir irgendwie schattenspendende Sachen noch mal mit pflanzen. Und so ist es halt. Wir versuchen was entgegenzusetzen, aber alles können wir leider nicht beheben.

00:24:20: Sprecher 2 Ja, das sagtest du gerade auch. Das fand ich ganz interessant. Abwanderung der Jugend. Aber Janeiro Kultur kennen ganz viele, ist ganz viel ein Begriff. Wie schaffen die das denn, diese Kultur noch irgendwie am Leben zu erhalten? Oder was sind deren Ideen, dass es noch die nächste Generation und vielleicht auch über über übernächste Generation noch gibt? Hast du da was mitbekommen?

00:24:41: Sprecher 1 Na ja, also das eine ist natürlich, dass man genug verdient mit dem, was man tut. Ja, also mit dieser traditionellen Viehzucht, dass es eben reicht, dass man ein gutes Leben führen kann vor Ort dann tatsächlich fangen auch so Ökotourismus ist zumindest so ist ein Thema vor Ort auch und wird ein bisschen mehr ausgebaut, dass Leute wirklich kommen um die Ohren.

00:25:02: Sprecher 1 Nokia oder den Janos sagen sie auch zu besuchen und da auf die Farm zu gehen und eben so, wie wir es jetzt auch erfahren durften auf Pferden durch die Savanne reiten, das wächst schon und auch irgendwie. Der Tanz und die Musik zum Beispiel ist schon auch sehr bekannt und wird auch vorgeführt. Dann für Touristen und und und. Das sind schon so Themen, wo man versucht was entgegenzusetzen, sozusagen diese Abwanderung.

00:25:27: Sprecher 2 Und als du da warst, was hast du so als besonders von dieser Kultur empfunden? Was ist dir im Gedächtnis geblieben?

00:25:33: Sprecher 1 Also ich finde tatsächlich faszinierend, wie eng die Menschen verbunden sind mit der Natur und mit ihrem Land. Ich finde es also mir hat in Deutschland noch nie jemand gesagt, ich habe dieses Land von meinen Großeltern bekommen und will es an die nächste Generation weitergeben. Und das höre ich da wirklich viel. Das war sehr beeindruckend. Wir haben auch schon Familien, wo dann irgendwie der Sohn hat halt als kleines Kind angefangen zum Beispiel die Schildkröten Eier zu sammeln, von der Urschildkröte zum Beispiel, die nur dort vorkommt und hat so seinen Vater zu zu uns gebracht.

00:26:06: Sprecher 1 Also zu mehr Nachhaltigkeit. Ja, das fand ich auch sehr faszinierend. Das ist auch manchmal eben mit den mit den Kindern oder den Jugendlichen anfängt. Aber ich glaube grundsätzlich, am meisten beeindruckt hat mich tatsächlich diese Verbindung zur Natur und dass zumindest die Menschen, die ich dann auf diesen Reisen treffe und ich mache das ja auch nicht jeden Tag, also so eine, so eine Reise in die Projektregion mache ich maximal einmal im Jahr, weil die Arbeit vor Ort machen ja auch die Kolleginnen.

00:26:30: Sprecher 1 Und dann treffe ich natürlich schon meistens Leute, mit denen wir schon zusammenarbeiten.

00:26:34: Sprecher 2 Die schon das Mindset.

00:26:35: Sprecher 1 Mitbringen, genau das mein Sein mitbringen und und und selber irgendwie so die Visionen haben wie wir da. Da finde ich es schon total schön zu sehen, wie wir in eine Richtung arbeiten.

00:26:47: Sprecher 2 Was sind denn so aktuell für Projekte? Vielleicht kannst du die noch mal ein bisschen aufzählen, welche wir gerade machen und was wir vor Ort gerade tun.

00:26:55: Sprecher 1 Also unsere Projekte in in Paraguay, Kolumbien und Argentinien haben mal grundsätzlich drei Pfeiler. Oder es ist ein großes Projekt. Es geht immer um Schutz, nachhaltige Bewirtschaftung und Wiederherstellung. Okay, zur Wiederherstellung hat man ja schon ein bisschen was in Argentinien. Whiskas und Korridore und Anpflanzung von Gras zum Beispiel wieder nachhaltige Bewirtschaftung ist halt viel dann mit mit der Viehzucht, dass wir gucken, welche Rassen kann man nehmen, dass wir da viel aufklären, dass wir eben helfen bei nachhaltigen Methoden wie Rotation, dass immer Wasser da ist, das sind die Mütter mit den Kälbchen getrennt werden von den anderen Kühen zum Beispiel ein paar schattenspendende Pflanzen.

00:27:36: Sprecher 1 Oder wir haben tatsächlich auch manchmal exotische Pflanzen, die da nicht hingehören. Das muss die werden dann rausgenommen wieder aus der meistens irgendwie tatsächlich Sträucher oder irgendwann auch wirklich große Bäume. Das ist also sehr viel Arbeit. Das haben wir auch in allen drei Regionen und die müssen.

00:27:52: Sprecher 2 Wirklich händisch quasi hier raus gebuddelt werden und am Arm geklemmt und weggetragen.

00:27:57: Sprecher 1 Ja, leider. Also genau, wenn man keine Pestizide einsetzen will, dann macht man das händisch. Entweder dass man sie wirklich ausgräbt oder Maschinen hat, mit denen man sie rauszieht. Und wenn man das nicht früh genug tut, dann hat man, steht man halt wirklich vor sehr vielen sehr großen Bäumen und Sträuchern. Ja, und dann ist das sehr viel Arbeit und da geht es aber auch darum, wenn wir die rausgezogen haben, dann danach quasi, das auch wirklich gut zu beweisen, damit die halt nicht wieder zurückkommen, die Sträucher und Bäume, das zum Beispiel auch ein Teil der Arbeit und eben zu gucken, wer möchte seine Fläche, wenn sie Privatland ist, in private Schutzgebiet umwandeln lassen?

00:28:37: Sprecher 1 Was gehört dazu? Was für Auflagen müssen dafür erfüllt werden und was für Dokumente braucht man? Und das ist tatsächlich auch relativ schwer in allen zu finden, also ja, in allen Ländern zu gucken. Irgendwie sind alle Dokumente da. Ich meine, in Kolumbien ist es ein postkonflikt Land, sehr schwierig, mit wem welches Land gehört. Also da versuchen wir, die Menschen vor Ort so gut es geht zu unterstützen und auch gerade die indigenen Gruppen für dieses auch oft noch schwieriger wirklich einen Landtitel zu haben und so also da gehört dann doch einiges auch an bürokratischem Aufwand dazu, damit wir da dahin kommen, dass es ein privates Schutzgebiet.

00:29:15: Sprecher 2 Wird, sind ja noch weitere Projekte aktuell geplant oder gibt es Projekt auf für dich besonders freust? Wie sieht ein bisschen die mittelfristige Zukunft aus?

00:29:25: Sprecher 1 Also das Projekt, das wir jetzt gerade durchführen, ist gefördert vom Umweltministerium über die Internationale Klimainitiative. Und es geht jetzt noch dreieinhalb Jahre. Insofern sind wir da. Jetzt Erst mal haben wir noch einiges zu tun und ich freue mich total darauf, weil es jetzt alles am Anfang einmal persönlich sehen durfte, wie das in ein, zwei Jahren aussieht. Na ja, gerade so die Flächen, die wir jetzt wieder herstellen, da bin ich super gespannt, das zu sehen.

00:29:49: Sprecher 1 Und grundsätzlich ist es leider so, dass gerade für Gras und Savannen, weil das halt so eine Nische ist, es nicht so viele Fördergeldern Unterstützung gibt finanziell. Es gibt auch nicht so viele Organisationen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Es werden zum Glück immer mehr und wir arbeiten in den Projekten auch daran, die verschiedenen Akteure besser zu verbinden. Sind auf vielen internationalen Konferenzen unterwegs.

00:30:11: Sprecher 1 Das macht eine Kollegin von mir, die irgendwie viel Aufmerksamkeit für Gras und Savannen auch schaffen will, dadurch versuchen, halt Farmer zu verknüpfen und so, aber es ist schon schwierig, dafür auch Gelder zu bekommen. Umso wichtiger ist es halt immer wieder darüber zu reden, wie wichtig diese Landschaften sind. Und umso mehr freuen uns natürlich auch, wenn wir Spenden dafür bekommen.

00:30:33: Sprecher 1 Ja, um zum Beispiel Kameraf fallen aufzustellen oder eben wieder herzustellen, was wir schon verloren haben. Also irgendwie Saatgut zu sammeln und Korridore zu bepflanzen. Also es gibt halt wirklich viel zu tun. Feuer ist auch ein riesiges Problem.

00:30:50: Sprecher 2 Zum Beispiel eine Frage hätte ich noch Wie lange dauert denn so eine Wiederherstellung von einer landschaft? Kann man das irgendwie sagen, weil du sagtest ja gerade Projekt angelegt dreieinhalb Jahre meine Gedanken waren Reicht diese Zeit, um etwas wieder herzustellen?

00:31:07: Sprecher 1 Na ja, so einen natürlichen Zustand wiederherzustellen, das dauert schon länger. Also dass das sich wirklich wieder das Ökosystem oder in die Frage kriegt, jemals wieder so hin, wie es war. Ja, und tatsächlich gibt es auch noch nicht so viele Erfahrungen bei Wiederherstellung in Gras und und Savannen, wie es das zum Beispiel bei Wald gibt, weil eben übersehenes Ökosystem.

00:31:28: Sprecher 1 Das Projekt ist insgesamt fünf Jahre, da kann man zumindest Sachen beginnen. Also dann hat man vielleicht, also hat man einen Korridor angepflanzt. Aber bis da irgendwie dieser Rhythmus wieder da ist und das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt ist, es dauert schon länger, also zum Beispiel bei Wald, sagen wir, es dauert schon eher so 20, 25 Jahre. Okay, bis ich irgendwie das Gefühl habe, ich stehe wieder wirklich in einem richtigen Wald Und meistens ist es oder eigentlich nie, ist es damit getan, irgendwas auszusehen und dann wieder wegzugehen.

00:31:59: Sprecher 2 Das klingt auf jeden Fall danach, dass wir ein paar Jahre noch mal ein Update machen müssen, was gut funktioniert hat und wie's den Tieren und Rindern vor allem dort geht. Eine Frage, die vielleicht noch bei paar Leuten im Kopf aufkommen könnte Wir fördern Rinderhaltung und wir sind der WWF. Wie passt das zusammen?

00:32:19: Sprecher 1 Noch mal Wir brauchen tatsächlich. Also wir haben ja eine Nische in einem Ökosystem, wo wir die Rinder brauchen können, um das Ökosystem zu erhalten, weil sonst kommt da Soja, Reis oder irgendwas anderes hin und dann ist das Ökosystem dahin. Also das ist wirklich eine besondere Situation. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt Fleischkonsum fördern wollen. Absolut nicht. Also wir sagen ja ganz klar vegan, vegetarisch oder flexitarisch ist irgendwie besser und auf alle Fälle weniger Fleisch.

00:32:48: Sprecher 1 Also zurück zum Sonntagsbraten statt Alltagsbraten und weniger und dafür besseres Fleisch. Und dann sagen wir halt okay, Biofleisch ist immer besser oder eben auch Wildfleisch oder eben beide Fleisch. Und wir treten absolut nicht dafür ein, dass das Fleisch aus Lateinamerika hier nach Deutschland exportiert oder importiert wird. Also keine Sorge. Ja, aber die Menschen vor Ort leben davon. Und wenn sie nicht von dem von der Rinderzucht leben, dann verlieren wir halt leider auch das Ökosystem.

00:33:15: Sprecher 1 Insofern sagen wir, das ist halt das Besondere in diesen Regionen. Wir können, wenn wir es richtig machen, also nicht zu intensiv diese Viehzucht betreiben, dann können wir halt in diesem Ökosystem Produktion und Naturschutz miteinander Verein und das muss aber natürlich im Gleichgewicht bleiben. Wenn ich zu viele Rinder habe, dann zerstört das Ökosystem auch. Aber ein paar Rinder sind halt gut, um diese Fläche eben zu erhalten.

00:33:40: Sprecher 2 Eine ganz feine Balance auf jeden Fall die will. Vielen lieben Dank, Du bist sicher Referentin Nachhaltige Landnutzung und Agrar Lieferketten. Mein Name ist ja den Weg. Wir beide arbeiten für den WWF Deutschland und für die nächsten Geschichten abonniert. Am besten diesen wundervollen Podcast, der da heißt Living Planet und wir hören uns wieder in zwei Jahren. Vielen, vielen Dank für deine Zeit und Expertise.

00:34:02: Sprecher 2 Danke dir, Thies.

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von und mit WWF Deutschland

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