Living Planet – Der WWF Podcast

Living Planet – Der WWF Podcast

Ein Podcast des WWF Deutschland zu Arten- und Naturschutz im 21. Jahrhundert.

Transkript

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00:00:00: Sprecher 1 Die Bäume sind sicherlich gestresst, aber wenn du hast von zwei Wochen, dann überleben die das schon und den dann den Rest ihres Lebens dann auf der auf der Plantage sozusagen. Und können dann einige Jahre als mit Baum.

00:00:13: Sprecher 2 Zu werden dieses Jahr wieder raus.

00:00:15: Sprecher 1 Genau richtig ist es wie ein weihnachtlicher Schüleraustausch nur für Bäume.

00:00:21: Sprecher 2 Als ich Kind war, hatten wir erst jedes Jahr eine frische Tanne und später eine aus Plastik. Die hat Zeit, Geld und Aufwand gespart und konnte jedes Jahr einfach neu vom Dachboden heruntergeholt werden. Das war in den Neunzigern. Mittlerweile feiere ich Weihnachten in meinen eigenen vier Wänden. Aber die Frage bei mir und meinem Bekanntenkreis ist die gleiche wie bei meinen Eltern vor 30 Jahren zu Weihnachten Ein Baum Ja nein.

00:00:46: Sprecher 2 Und wenn doch, dann welcher? Welchen Baum kann man sich heutzutage noch mit einem guten Gewissen ins Wohnzimmer stellen? Und welche Alternativen gibt es? Das ist Living Planet, der WWF Podcast. Ich bin Eileen Wegner, Redakteurin beim WWF Deutschland und begebe mich heute mit euch auf die Suche nach Antworten. Dabei hilft mir mein Kollege per Cyriax Programmleiter Wald beim WWF Deutschland.

00:01:07: Sprecher 1 Hi hi Berlin, Grüß dich!

00:01:09: Sprecher 2 Ich glaube, die erste grundlegende Frage ist natürlich Welcher Baum steht bei dir?

00:01:14: Sprecher 1 Also wir sind dazu übergegangen, sozusagen uns ein Weihnachtsgeschenk zu bauen. Macht meine Freundin, gebe ich zu, die hat da Lust drauf. Ist die Dekobeauftragte bei uns zu Hause und wir wohnen am Berliner Stadtrand. Da gibt es viel Wald und wir sammeln sozusagen aus dem aus dem Garten von Nachbarn usw und auch mal aus dem Wald Tannen, Material, Kiefernmaterial, was auch immer so nach Nadelbaum aussieht.

00:01:43: Sprecher 1 Ja, und das wird dann zu einem Besteck zusammen dekoriert. Weiß nicht ganz genau, wie sie das macht, aber am Ende ist es fertig. Ist Magic of Magic und am Ende sieht es gut aus und weihnachtlich und ja, das ist bei uns die Weihnachtstradition.

00:01:58: Sprecher 2 Ja, verstehe ich. Meiner besteht aus. Habe ich mir mal im Internet bestellt. Aus einem stange, wo ich dann so Stöcker drauf balanciere und dann sieht das aus wie ein Weihnachtsbaum. Und für mich reicht das auch vollkommen. Und tatsächlich sind wir da sehr im Trend. Mittlerweile. 1/3 aller Weihnachts feiernden haben eine Weihnachtsbaumalternative, aber auch 1/3 die ganz klassische Tanne, die man sich kurz vor Weihnachten holt, nach Hause schleppt, irgendwie in sein Wohnzimmer bugsiert, aufstellt, hofft, dass die irgendwie gerade ist und dann wird sie dekoriert.

00:02:33: Sprecher 2 Und damit fangen wir heute an Wir sprechen über die echte Tanne und die erste Frage ist Wie gut ist überhaupt so ein klassischer Weihnachtsbaum? Aus ökologischer Perspektive geht so? Punkt. Okay, danke.

00:02:48: Sprecher 1 Ist dann meine Antwort. Ich war noch nicht ganz am Ende, also geht so, Es kommt natürlich ein bisschen darauf an, aber die ganz, ganz klassische Weihnachtsbaum Da gibt es einmal so den Klassiker Die Nordmanntanne oder die blaue Fichte, die hat so ein blau lila Schimmer, die werden üblicherweise in Plantagen angebaut, und in diesen Plantagen wird gedüngt. Und da wird auch gespritzt, damit die Jungbäume, die schmecken für Insekten ja grundsätzlich erst mal ganz gut für die Käfer usw Und ja, damit sie dann also acht zehn Jahre alt werden, Je nachdem welche Größe man als Weihnachtsbaum so haben möchte, werden die behandelt, so wie halt ich sage jetzt mal Gemüse aus konventioneller Produktion auch oder oder so,

00:03:37: Sprecher 1 also da wird schon ein bisschen chemisch geholfen. Also so eine Weihnachtsbaumplantage nimmt natürlich auch Platz weg für andere Dinge, die man anbauen könnte. Das könnten Nahrungsmittel für Menschen sein oder es könnte auch einfach nur klassischer Wald sein. Und diese Weihnachtsbaumplantagen, die stehen halt üblicherweise in Waldgebieten oder an Waldgebieten und werden ja auch forstähnlich bewirtschaftet. Also geht so.

00:04:02: Sprecher 2 Also geht so gut. Dann lass uns doch noch mal bitte auf die chemische Behandlung eingehen. Pestizide, Herbizide und sprechen wir gerne da noch mal mit. Welchen Einfluss das hat auf Böden, auf den Wald, wenn man die Bäume da spritzt?

00:04:15: Sprecher 1 Ja, also das Thema Pestizide ist ja in aller Munde. Pestizide ist ja ein Fachausdruck. Manche Menschen, die aus dem landwirtschaftlichen Bereich kommen oder eben aus dem forstwirtschaftlichen Bereich sagen Pflanzenschutzmittel. Denn diese Mittel sollen die Pflanzen, die man anbaut, schützen. Bei diesem Begriff wird etwas unterschlagen, das alles, was knabbert oder Pilze oder so, die also sich von diesen Bäumen dann auch mit ernähren.

00:04:39: Sprecher 1 Natürlich meistens getötet werden. Und deswegen ist es natürlich in Zeiten des Artenverlustes und in Zeiten des Insektensterben es überhaupt nicht, überhaupt nicht anzuraten, Pestizide einzusetzen. Vor allen Dingen das ist meine persönliche Meinung, wenn es um so ein Luxusobjekt geht wie ein Weihnachtsbaum, den wir ja nicht zum Überleben brauchen. Anders als Nahrungsmittel, sage ich jetzt mal, da ist mein Verständnis für eine chemische Behandlung mit Insektiziden oder oder iziden, also pilzhemmende Pilze, tötende Chemikalien.

00:05:13: Sprecher 1 Da ist mein Verständnis relativ gering und der Boden wird natürlich auch bearbeitet. Wie gesagt, das sind Plantagen, wo diese Bäume angebaut werden, also ähnlich wie konventionelles Gemüse. Nur dass unser Gemüse üblicherweise nicht 8 bis 10 Jahre braucht, um reif zu sein, sondern halt ein paar Wochen oder Monate.

00:05:31: Sprecher 2 Aber weißt du, werden noch Plantagen neu angelegt, reicht die aktuelle Fläche, die wir in Deutschland haben, um den Bedarf zu decken?

00:05:37: Sprecher 1 Ja, also die aktuelle Fläche beträgt ungefähr die Größe einer durchschnittlichen deutschen Stadt. Das sind so 20 bis 25.000 Hektar werden geschätzt. Also ganz genau weiß man es nicht. Aber das ist so ungefähr die Größenordnung. Also so bielefeldmäßig sage ich mal, da kommt schon ganz schön was zusammen. Ich glaube nicht, dass die Fläche insgesamt zunimmt, denn du hast ja gerade den Trend auch beschrieben zu Alternativen Weihnachtsbaum ja, bitteschön zu alternativen Weihnachtsbaumprodukten.

00:06:10: Sprecher 1 Deswegen. Bei dieser Fläche bleibt es wahrscheinlich. Aber überleg mal 20.000 25.000 Hektar, was man mit dieser Fläche alternativ machen könnte. Also da fällt mir jetzt aus Naturschutzsicht schon gleich eine ganze Menge ein.

00:06:23: Sprecher 2 Okay, aber wenn ich jetzt dennoch sage Hey, Weihnachtsbaumes muss eine echte Tanne sein für mich zu Hause, weil es gehört dazu, Es ist in meiner WeihnachtsDNA. Wie kann ich denn da vorgehen, um zu sagen Hey, okay, irgendwie Kompromiss beim Kauf einer Tanne. Worauf achte ich dann?

00:06:42: Sprecher 1 Das geht, das geht also man kann dann kann es schon möglichst gut machen. Hier gibt es ja verschiedene Zertifizierungen. Also der FSC ist natürlich ein sehr, sehr bekanntes Wald und Holzzertifikat. Der WWF hat ja den FSC auch mitbegründet. Deswegen empfehle ich natürlich grundsätzlich es FSC zertifizierte Weihnachtsbäume. Es gibt auch andere Zertifizierungen, die auf Umwelt und Klima Aspekte Rücksicht nehmen.

00:07:10: Sprecher 1 Naturland Bioland das gibt es ist noch nicht super verbreitet und super häufig, aber wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, dann bekommt man das schon hin. Andere Alternative ist jetzt für die Großstadtbewohner unter uns vielleicht ein bisschen schwieriger zu realisieren. Aber für die Menschen, die so ich sage jetzt mal im Speckgürtel wohnen oder auf dem Land. Es gibt natürlich auch viele Waldgebiete, wo zur Weihnachtszeit der Förster persönlich anbietet Geht mit mir in den Wald oder geht selber in den Wald.

00:07:39: Sprecher 1 Weihnachtsbäume sind ausgezeichnet, die könnt ihr euch selber absägen, Kommt danach zu mir und und bezahlt. Da gibt es so verschiedene Modelle des Selberschlagens oder wie gesagt, man geht mit dem Förster in den Wald. Daran ist eigentlich grundsätzlich wenig auszusetzen, denn diese Bäume werden nicht chemisch behandelt, die werden nicht gedüngt, sondern die wachsen so wie andere Bäume auch im Wald, sind aber auserkoren.

00:08:01: Sprecher 2 Nicht einmal auserkoren zu sterben.

00:08:03: Sprecher 1 Auserkoren. Na ja, aber alle, alle Bäume sind ja auserkoren zu sterben. Aus manchen werden Möbel gemacht, Holzdielen oder Papier und aus manch anderen, wenn sie sozusagen nicht richtig gewachsen sind. Oder sie sind beschattet oder sind es eben Weihnachtsbäume. Und das ist eigentlich eine relativ gute Alternative. Wie gesagt, ist für Menschen in den Großstädten vielleicht schwer realisierbar, aber zumindest auf dem Land oder so was gibt es solche Angebote.

00:08:28: Sprecher 1 Und da ist eigentlich aus ökologischer Sicht nichts gegen einzuwenden.

00:08:31: Sprecher 2 Überrascht mich tatsächlich persönlich so ein bisschen, weil wenn ich so denke, so also irgendwie jemand, der keine Ahnung hat von Wald und Natur, fahren alle einzeln mit ihrem Auto zum Wald und schlagen sich da einen Baum und dann ist da so ein Stumpf übrig geblieben. Also irgendwie.

00:08:47: Sprecher 1 Die Transport. Die Transportfrage ist eine berechtigte, das. Das ist richtig. Wenn es um die Forstwirtschaft geht, ist es ja so Die allermeisten Wälder in Deutschland sind ja bewirtschaftet. Das heißt also der Förster, die Förster innen gerne auch entscheidet ja, welcher Baum welche Zukunft hat. Und kaum ein Baum in Deutschland darf eines natürlichen Todes sterben, sondern die allermeisten Bäume werden ja so gepflanzt oder so gepflegt.

00:09:14: Sprecher 1 Sagt man ja aus volkswirtschaftlicher Sicht, dass sie am Ende ein hochwertiges Holz Produkt ergeben, also für die Dielen oder für den Ikea Schrank oder für was auch immer. Auf dem Weg zu diesem, zu diesem Holzprodukt werden eben auch andere Bäume ja aus dem Weg geräumt oder? Oder sozusagen vorzeitig gefällt, weil sie im Weg stehen, weil sie nicht genug Licht bekommen, weil sie krumm gewachsen sind oder irgendwo wachsen, wo ein wo ein volkswirtschaftliches Fahrzeug sein muss.

00:09:44: Sprecher 1 Also wenn du sagst, was kann man, wie kann man einen Weihnachtsbaum möglichst gut und möglichst umweltschonend erwerben, dann wäre das wäre das, wenn es ein Weihnachtsbaum sein muss, ein echter, da wäre das der Weg.

00:09:55: Sprecher 2 Okay. Was sagst du denn dazu? Viele Bäume sind ja angesprüht, sind gefärbt, mit Glitter versehen. Das ist ja quasi. Ich kaufe mir ein Birnbaum macht da Lametta. Gibt es da nicht mehr. Aber trotzdem Glitzersachen noch drauf. Ja, welche? Welche Auswirkungen hat es denn dann auch im Hinblick auf die Entsorgung?

00:10:14: Sprecher 1 Ja, da kann man natürlich ne ganze Menge Plastikmüll aus Übersee zusammen und da würde ich es mit meiner Großmutter halten. Das gute Alte, der gute alte Holzschmuck, der jedes Jahr in einer Holzkiste in der Weihnachtskiste verstaut wird und und wieder hervorgeholt wird, das es da the way to go. Da geht es gar nicht so sehr um das Material selber.

00:10:33: Sprecher 1 Sind es jetzt Glaskugeln? Sind die Kugeln aus Plastik oder aus welchem Material? Solange ich diese diese Materialien über Jahre und Jahrzehnte verwende, ist der ökologische Fußabdruck dann im Vergleich zu Lametta, was ich jedes Jahr neu kaufe oder der Plastikschmuck, den ich jedes Jahr neu kaufe, das kann man dann schon machen. Hauptsache wiederverwenden, wiederverwenden, wiederverwenden. Und die alten Sachen sind ja auch viel schöner als der moderne Kram.

00:10:58: Sprecher 2 Hat so eine so eine Nostalgie? Absolut, absolut.

00:11:02: Sprecher 1 Absolut. Es hat alles, hat gleich einen emotionalen Faktor und man fühlt sich gleich. Also ich fühle mich auf jeden Fall gleich an meine Kindheit zurückversetzt. Und das ist ja eigentlich das, was Weihnachten auch so schön macht, oder? Also der Gedanke an früher und wenn Kinder mit dabei sind, so diese kindliche Vorfreude rund um Weihnachten, die wir Erwachsenen ja auch manchmal noch spüren, das darauf kommt es doch eigentlich an, okay.

00:11:23: Sprecher 2 Gut, also wir haben jetzt einen Baum zu Hause, wir haben darauf geachtet. Er steht dann da. Irgendwann fängt es an zu bröseln. Die Weihnachtszeit ist vorbei, es geht in Richtung Entsorgung. Was ist der gute Weg, sein halbtoten Baum oder sein Tod wieder zu entsorgen?

00:11:40: Sprecher 1 Da gibt es eigentlich nur einen Weg, nämlich an die Sammelstelle. Und die kommunalen Entsorger kümmern sich um diesen, um diesen Baum. Und ich habe so einen Baum noch nie zurückverfolgt, aber der geht dann in die sogenannte thermische Verwertung. Also er wird verbrannt und da wird dann Strom daraus gewonnen. Üblicherweise.

00:12:00: Sprecher 2 Ja, das finde ich doch.

00:12:03: Sprecher 1 Immerhin wird wird Strom daraus gemacht. Und man kann natürlich auch sagen, das CO2, was der Baum vorher aufgenommen hat und in seinem Holz eingelagert hat. Das wird dann wieder in die Atmosphäre freigesetzt. Also immerhin immerhin so.

00:12:16: Sprecher 2 Ja ja, weil wenn du sagst verbrennen ist natürlich gehen bei mir erstmal die Alarmglocken an, ja, wir.

00:12:20: Sprecher 1 Sollten weniger verbrennen. Unbedingt. Je weniger wir verbrennen, desto besser. Aber das es. Das ist die Entsorgung. Also das ist die übliche Entsorgung. Bitte, bitte nicht in den heimischen Park werfen oder in den Fluss schmeißen oder in den gelben Sack stopfen.

00:12:36: Sprecher 2 In den gelben Sack stopfen.

00:12:37: Sprecher 1 Ja, in den gelben Sack stopfen. Was meinst du, was in gelben Säcken alles, alles reingestopft wird?

00:12:42: Sprecher 2 Weihnachtsbäume?

00:12:43: Sprecher 1 Ja.

00:12:43: Sprecher 2 Also das wirklich nicht. Also. Ja, an sich ja. Aber Weihnachtsbäume im gelben Sack. Wärmer, wenn man was neu erst und dann. Gut. Ich lass uns mal auf die Alternativen schauen, die es so gibt. Am weitesten verbreitet. Du warst in unserem Vorgespräch bisschen überrascht. Plastikbäume hatten wir auch früher. Ich habe es ja vorhin erzählt, da wurde jedes Jahr vom Dachboden runtergeholt.

00:13:07: Sprecher 2 War für uns einfach praktisch. Ich habe es damals nicht hinterfragt. Als kleines Kind nehmen wir es mal mit zu den Plastikbäumen.

00:13:14: Sprecher 1 Also ihr und viele. Ja, die Plastikbäume. Also da ist es natürlich so wie beim Plastikschmuck auch.

00:13:26: Sprecher 2 Eigentlich noch schlimmer, weil es ja viel mehr.

00:13:27: Sprecher 1 Es ist super viel Material. Ja, das Material wird an fernen Orten hergestellt und über lange, lange, lange Transportwege zu uns transportiert. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass es Plastikbäume made in Germany gibt.

00:13:42: Sprecher 2 Wahrscheinlich kannst du die dann nicht bezahlen.

00:13:44: Sprecher 1 Ja, ich vermute mal, die gibt es, die gibt es einfach nicht. Also der ökologische Fußabdruck verringert sich natürlich dann gewaltig, wenn ich diesen Baum über eine sehr, sehr lange Zeit nutze. Ja, und auch ein echter, geschlagener Baum aus dem Wald, wenn ich da mit dem Auto hinfahre. Hat natürlich einen ökologischen Fußabdruck. Von den vom Dünger und von den Pestiziden haben wir gerade eben schon gesprochen.

00:14:06: Sprecher 1 Insofern gibt es keinen Weihnachtsbaum ohne ökologischen Fußabdruck. Ich persönlich als Naturschützer würde vom Plastik immer soweit möglich die Finger lassen, wenn es nicht anders geht oder weil eine Fichtenallergie dagegen spricht, dann. Das war ein Scherz.

00:14:24: Sprecher 2 Ja, ich habe mich gerade gefragt, ob es das gibt, aber ich kann es bestimmt gar nicht. Gibt es bestimmt wahrscheinlich.

00:14:29: Sprecher 1 Also wenn es gar nicht anders geht, dann sollte man diesen Baum jahre und jahrzehntelang nutzen. Damit kann man den ökologischen Fußabdruck weitestgehend verringern.

00:14:38: Sprecher 2 Was sagst du denn zu Metbäumen im Topf? Also zur Erklärung Es gibt verschiedene Anbieter, da kann man sagen Hey, ich bestelle mir entweder online ein oder irgendwo aus einer Baumschule, Da bekommt man einen Weihnachtsbaum, eine Tanne, die in einem großen Topf eingepflanzt ist mit Wurzeln. Und es wird gesagt so, hey, dann hast du den halt zwei Wochen zu Hause, dann bringst du zurück, wir pflanzen wieder ein und alle sind glücklich und Einhörner tanzen über die Wiese.

00:15:07: Sprecher 1 Jein. Davon. Dafür gibt es von mir ein ganz eindeutiges Jein.

00:15:12: Sprecher 2 Weil sie Einhörner nicht gibt.

00:15:14: Sprecher 1 Die Einhörner gibt es nicht und die Problematik, die ich vorhin beschrieb, beschrieb.

00:15:21: Sprecher 2 Beschrieben, habe ich.

00:15:22: Sprecher 1 Beschrieben habe, dass die Bäume auf einer Plantage stehen, behandelt werden, mit Dünger, mit Insektiziden, Pestiziden und Fläche verbrauchen. Die hat man mit einem Mietbaum in einem Topf ja ganz genauso. Der einzige Unterschied ist ja ist ja eigentlich, dass der Weihnachtsbaum kein Einwegprodukt ist, man ihn also abschneidet und nach dem einmaligen Gebrauch dann in die thermische Verwertung gibt oder oder sonst wohin wirft.

00:15:48: Sprecher 1 Insofern ja man. Ich glaube, das Bauchgefühl der Menschen ist okay. Ich töte keinen Baum für mein Weihnachten, Das ist auch fair, Das kann ich auch nachvollziehen. Aber die ökologischen Vorteile halten sich da in Grenzen. Denn wie gesagt, die Bäume stehen ja trotzdem auf einer Plantage, wo sie behandelt werden.

00:16:05: Sprecher 2 Okay, aber kann der Baum. Also das ist so, Du bist der Experte, nicht ich. Ich habe eine Pflanze genommen draußen, die gemacht ist, bei diesem aktuellen Wetter draußen zu stehen. Ich stell sie zwei Wochen lang in meinem Wohnzimmer. Da ist die Heizung. Die Wurzeln sind eingepfercht in diesen kleinen Topf. Hat der Baum dann überhaupt eine große Überlebenschance, wenn ich ihn dann wieder aus dem Topf rausnehme, in den Wald setze und sag hier keine Heizungsluft mehr, Du bist jetzt wieder draußen.

00:16:29: Sprecher 2 Frische Luft.

00:16:30: Sprecher 1 Also der Baum ist sicherlich Pflanzen physiologisch gestresst, während er in einem überheizten weihnachtlichen Wohnzimmer steht. Bei Heizung und niedriger Luftfeuchtigkeit ganz bestimmt. Die Feuchtigkeit, die er dann braucht, die saugt er sich aus dem Wurzelballen. Da muss dann auch ordentlich gegossen werden, dass er eben nicht die Nadeln verliert. Die Bäume werden ja auch in der Plantage, wo sie den Rest des Jahres überwachsen, ein Behältnis haben, um ihre Wurzeln, denn ansonsten würden sich diese Wurzeln ja im Boden sehr, sehr weit verbreiten und das würde nicht funktionieren.

00:17:03: Sprecher 1 Aber das kann man schon machen. Also das funktioniert sicherlich. Wie gesagt, die Bäume sind sicherlich gestresst, aber wenn du eine Mietdauer hast von zwei Wochen, dann überleben die das schon und stehen dann den Rest, stehen dann den Rest ihres Lebens dann auf der auf der Plantage sozusagen und können dann einige Jahre als Mietbaum zubringen. Wieder genau richtig ist es wie ein weihnachtlicher Schüleraustausch nur für Bäume.

00:17:31: Sprecher 2 Okay, also wenn wir gerade schon über unsere Alternativen gesprochen, die wir selber machten, also deine Freunde, bastelt was, ich habe was aus alten Ästen, Kann ich denn einfach so in den Wald reingehen, mir Äste klauen, sie mit nach Hause nehmen? Ist es vollkommen fein, wenn ich mich da einfach so bediene.

00:17:48: Sprecher 1 Nein, bitte, nein, bitte nicht! Nein, bitte nicht. Also ich gehe mal davon aus, dass ein Förster, dem du das erklärst, was du da machst und ein paar Zweige mehr. Da kommt es jetzt nicht zu einem Gerichtsverfahren, aber das ist natürlich kein schöner Umgang mit unserem Wald. Wer mal damit anfängt, da gibt es dann Nachahmer und Nachahmer usw. Also bitte nicht, das sorgt wirklich für großes Chaos und und die Menschen sind ja auch sehr emotional im Umgang mit dem Wald.

00:18:14: Sprecher 1 Ja, die Deutschen lieben ja ihren Wald. Finde ich auch gut. So so.

00:18:17: Sprecher 2 Recht. Ja, absolut schöne Wälder.

00:18:19: Sprecher 1 Absolut Schönstes war Wald, also schönstes Ökosystem überhaupt. Der Wald. Ja.

00:18:24: Sprecher 2 Also für mich kurzer Exkurs Wenn ich in den Wald gehe, verstehe ich immer die Grimmschen Märchen. Ja ich dann wirklich das Gefühl habe, gleich kommt der Wolf von rechts und links ist Rotkäppchen unterwegs und da hinten sind jetzt Del. Absolut wunderschön.

00:18:36: Sprecher 1 Absolut. Der Blutdruck senkt sich ja und bald.

00:18:39: Sprecher 2 Baden.

00:18:40: Sprecher 1 Waldbaden. Also es hat nachweislich hat hat ein Waldspaziergang oder Wald an sich psychologisch sehr sehr große Vorteile und gesundheitlich allgemein. Insofern bitte in den Wald gehen. Bitte nicht einfach irgendwas von den Bäumen runterschneiden. Aber wie gesagt, das nächste Forst, wo ein Wald ist, da gibt es auch einen Forstamt oder einen Schuster. Förster In die kann man ansprechen. Deren Telefonnummer kann man auch im Internet erfragen und die Chancen stehen wirklich gut, dass es da zu Weihnachten ein Angebot gibt, dass die Forstämter, Forstbehörden oder auch private Forstverwaltungen, dass die sich vorbereiten auf diese Saison und Antworten haben.

00:19:19: Sprecher 1 Vielleicht müssen sie dann noch ein paar Minuten irgendwo hinfahren, um diesen Baum oder Zweige oder Material zu besorgen. Aber die Chancen stehen wirklich gut. Also das würde ich empfehlen. So machen wir es ja persönlich auch.

00:19:32: Sprecher 2 Aber gut, also wir haben entweder einen echten Baum unechten Baum, wir haben mit Baum oder was selbst gebastelt. Es es fehlt ja noch was zu dem ganzen Geschenke.

00:19:44: Sprecher 1 Geschenke eingehen.

00:19:48: Sprecher 2 Ja, Geschenke. Aber bevor die Geschenke kommen, schmücken wir den Baum. Wir haben gerade schon so ein bisschen über die Deko gesprochen, dass natürlich Holz schöner ist, nachhaltiger ist und nostalgischer ist. Ein ganz wichtiger Aspekt sind die Kerzen. Super viele Kerzen auf dem Adventskranz, auf dem Baum überall haben wir Kerzen. Brandgefahr. Ich glaube, das Thema brauchen wir jetzt gar nicht aufmachen.

00:20:10: Sprecher 2 Das sieht man jedes Jahr zuhauf auf den Social Media Kanälen von diversen Feuerwehren, die aber sagen Hey Leute, passt auf, macht es besser nicht. Du hast noch einen anderen Aspekt mitgebracht. Warum Kerzen jetzt nicht unbedingt das Nonplusultra zu Weihnachten sind. Stichwort Palmöl.

00:20:26: Sprecher 1 Das stimmt allerdings. Ja, Kerzen bestehen immer noch zu einem großen Anteil aus Palmöl. Bzw. Viele Kerzen bestehen immer noch aus Palmöl. Nicht alle. Und das ist ein Aspekt, den ja die Verbraucherinnen und Verbraucher meistens nicht auf dem Schirm haben, denn es wird nicht drüber gesprochen, außer wir beiden tun es heute. Es gibt Zeitungsartikel, natürlich ein bisschen, aber ich habe den Eindruck aus meiner.

00:20:48: Sprecher 1 Aus meiner Arbeit. Zu Wäldern, Urwäldern, Tropenwäldern und auch Palmöl. Das ist ja ein tropisches Produkt. Ja, das ja die Menschen das immer noch nicht auf dem auf dem Schirm haben, das liegt nicht an den Menschen selbst, sondern das liegt daran, dass auch auf den Verpackungen von Kerzen kaum etwas von Palmöl zu lesen ist. Also wenn die Inhaltsstoffe überhaupt angegeben sind, dann stehen dort solche Dinge wie aus pflanzlichen Ölen.

00:21:16: Sprecher 1 Und da denkt man dann ja, Pflanzenöl ist doch besser als Mineralöl. Jein. Also das ist eine schwierige Frage und deswegen rate ich also beim Kauf von Kerzen, denn Weihnachtszeit ist Kerzenzeit. Das verstehe ich auch. Ja, das ist so und man kann es auch richtig machen, sich schlau zu machen. Also im Internet gibt es verschiedene Recherchen. Es gibt andere Umweltorganisationen, die sich mit dem Thema befassen.

00:21:45: Sprecher 1 Da kann man sich dann Tipps holen, wie man möglichst nachhaltige und palmölfreie Kerzen sich besorgt. Es gibt ja auch nachhaltiges Palmöl, das ohne Tropenwald Zerstörung angebaut wird. Aber wichtig ist eben, wenn die Kerzen nicht oder wenn die Inhaltsstoffe der Kerzen nicht deklariert sind. Das heißt also, ich finde keine Produktangabe auf der auf der Verpackung, dann sind die Chancen nicht ganz klein, dass dort nicht nachhaltiges Palmöl aus Tropenwald Zerstörung enthalten ist.

00:22:15: Sprecher 1 Das ist leider diese Weihnachten immer noch möglich. Und dann lieber Finger weg davon.

00:22:21: Sprecher 2 Gibt es in der Zertifizierung so einen Stempel, so was wie der FCC FSK für Kerzen?

00:22:27: Sprecher 1 Ja, das ist der Roundtable for Sustainable Palmöl. Und dort gibt es Los. Das ist so ein so ein Palmenblatt, das kann man sehen. Es gibt auch verschiedene Hersteller, die ich jetzt namentlich nicht nicht nennen möchte, die sich also mit dem Thema befassen. Also eine kurze Internetrecherche zu diesem Thema Kerzen und Palmöl oder nachhaltiges Palmöl in Kerzen Hilft das schon?

00:22:49: Sprecher 1 Ja, da gibt es auch verschiedene Tests, die gemacht wurden. Also da kann man sich unterwegs mit dem Handy mal eben schlau machen und dann das richtige Produkt kaufen. Wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein, Es gibt nicht nachhaltiges Palmöl in Kerzen. Das ist nicht verboten und deswegen gibt es das immer noch auf dem deutschen Markt. Und da rate ich dringend, sich vorher kurz schlau zu machen.

00:23:11: Sprecher 1 Es dauert nur wenige Sekunden, hinterher ist man schlauer.

00:23:13: Sprecher 2 Weißt du denn, ob es da irgendwelche Ambitionen gibt, das transparenter zu machen? Ja.

00:23:19: Sprecher 1 Also die Europäische Union arbeitet gerade an einem Gesetz, das den Import von Entwaldung sprodukten, also von Produkten, die irgendwie mit Waldzerstörung in Zusammenhang stehen, zu verbieten. Das ist ein langer Prozess. Dieses Gesetz wurde letztes Jahr schon einmal um ein Jahr verschoben. Und jetzt sind wir wieder in dieser politischen Diskussion. Es sieht so aus, als ob dieses Gesetz kommt.

00:23:43: Sprecher 1 Aber diese Weihnachten, also Weihnachten 2025 ist das Gesetz noch nicht so weit und deswegen ist es auch noch möglich, dass also Palmöl Produkte aus Regenwaldzerstörung auf dem deutschen Markt sind.

00:23:55: Sprecher 2 Also ihr wisst Bescheid. Augen auf und erzählt uns gerne mal in den Spotify Kommentaren, welcher Baum bei euch steht und welche Kerzen ihr nutzt. Das wird mich wahnsinnig interessieren. Das war der Living Planet Podcast vom WWF. Ich wünsche euch wunderschöne Feiertage, die er natürlich auch. Frohe Weihnachten, schöne Feiertage, eine ruhige Zeit. Vielen, vielen lieben Dank für deine Expertise.

00:24:15: Sprecher 2 Gerne.

00:24:16: Sprecher 1 Frohe Weihnachten.

00:24:17: Sprecher 2 Tschüss.

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von und mit WWF Deutschland

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